Klinikclownerie

Auch wenn der Eindruck sich manchmal aufdrängen mag: Klinikclownerie hat nichts mit Karneval oder Kindergeburtstag zu tun. Es geht darum, kranken oder pflegebedürftigen Menschen, denen etwas Aufmunterung oder Ablenkung guttäte, auf Augenhöhe zu begegnen und mithilfe von Humor und Clownerie zu ihrem gesundheitlichen und seelischen Wohlbefinden beizutragen.

In Kliniken und Pflegeeinrichtungen steht naturgemäß die Krankheit oder Pflegebedürftigkeit des Menschen im Vordergrund; fast alles dreht sich darum. Für die Betroffenen – egal ob Kinder, Jugendliche oder Erwachsene – geht dies meist mit viel Stress und Angst einher. Bei Menschen mit Demenz kommt oft noch eine zunehmende Vereinsamung dazu, weil ihr Kommunikationsverhalten sich allmählich verändert.

Clowns bringen frischen Wind in den Alltag: Sie sind bunt, sehen ziemlich verrückt aus und machen gern ein bisschen Unfug. Sie bringen die Menschen auf andere Gedanken, man kann über sie lachen – und Lachen tut gut, denn es entspannt.

Bei der Klinikclownerie ist es außerdem wichtig, sich schnell auf die Kommunikationsfähigkeiten und den Kommunikationsbedarf ganz unterschiedlicher Menschen einzustellen und auch unter manchmal schwierigen Bedingungen die humorvolle, spielerische Leichtigkeit des Clowns zu bewahren.

Klinikclownerie wirkt so leicht – und doch ist sie eine herausfordernde Tätigkeit, die neben künstlerischer Kreativität auch ein hohes Maß an Empathie, Spontaneität, Flexibilität und Belastbarkeit verlangt.

Daher sollte sie nicht ehrenamtlich ausgeübt, sondern honoriert werden. Besuche von Klinikclowns sind eigentlich fast nur in Einrichtungen des Gesundheitswesens möglich, die dafür ein Budget zur Verfügung stellen können oder möchten. Viele Klinikclowns schließen sich Vereinen an, die die Clownsbesuche teilweise durch Spendengelder mitfinanzieren. Leider gibt es Klinikclown-Besuche bisher nicht auf Rezept.